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Dienstag, 7. März 2017

Rezension: Die Frau mit dem Muttermal von Hakan Nesser

Infos:
Autor: Hakan Nesser
Sprache: deutsch
Genre: Krimi
Seitenzahl: 285
Erscheinungsjahr: 1998
Verlag: btb

Klappentext: 
Zwei Männer sind tot. Auf ganz ähnliche, brutale Weise ums Leben gekommen. Mit vier Schüssen niedergestreckt, zwei in die Brust und zwei in den Unterleib. Zweifellos handelt es sich um denselben Täter, aber erstmal tappen Inspektor Van Veeteren und seine Leute im Dunkeln. Dann stellt sich heraus, dass die beiden Toten vor dreißig Jahren gemeinsam ihre Offiziersprüfung beim Militär ablegten. Schon bald erkennt Van Veeteren, dass auch die ehemaligen Kameraden in Gefahr sind. Kann er die nächsten Morde verhindern?


Meine Meinung:
Beim Anblick des Erscheinungsjahrs mag der ein oder andere denken "Hä? Wie kommt die denn jetzt darauf? Das ist ja fast so alt wie sie selber!" Und ja da habt ihr ganz recht; das Buch ist definitiv nicht das Neuste und mein Genre ist es eigentlich auch nicht. Fakt ist aber folgendes: Als frische Buchhändler- Azubine muss man Bücher lesen, zu denen man normalerweise nicht greift. Und ich kann euch sagen ich bin froh dass das das erste Buch ist nachdem ich gegriffen habe, denn in meinen Augen hat das Buch alles, was zu einem guten Krimi gehört.

Der Plot war recht einfach, aber dennoch spannend und nicht durchschaubar. Das lag vor allem daran, dass es nicht darum ging herauszufinden, wer denn der Täter ist. Viel mehr wollte man als Leser wissen, aus welchem Grund der Täter handelt, weshalb die Spannung auch bis zum Ende, also bis zur Auflösung des Rätsels erhalten blieb.

Dabei schreibt Hakan Nesser wundervoll szenisch, wie es so viele seiner skandinavischen Mitstreiter tun. Mit seiner teils fast poetischen Art zu schreiben malt er die Szenen regelrecht in die Köpfe der Leser. Dabei sticht er auch immer wieder andere, tiefsinnigere Themen an, wie beispielsweise weshalb der Mensch auf der Welt ist o.ä., ohne jedoch komplett den roten Faden zu verlieren. 

Einziger Kritikpunkt an diesem Buch sind die Charaktere. Mir persönlich waren es einfach zu viele, wodurch ich manchmal nicht genau wusste, wessen Sicht denn grade vertreten wird. 

Fazit:
Wer nach einem guten Einstiegskrimi sucht, der wird hier fündig werden. Anstatt auf Blut und Brutalität setzt Nesser auf eine clevere Art zu schreiben und bietet so dem Leser ein spannendes Lesevergnügen für zwischendurch. 

Die Frau mit dem Muttermal bekommt von mir:

4/5 Sternen